Ein ökologisches Beratungsunternehmen wurde nach dem Ausscheiden des Firmengründers Anfang 2020 als Unternehmen in Arbeitnehmerhand weitergeführt. Die rund 25 Berater organisieren sich wie ein "Spatzenschwarm": Es gibt kein hierarchisches Management und alle sind Miteigentümer des Unternehmens. Neben den Kundenprojekten übernehmen die Mitarbeiter auch alle Managementaufgaben - die Leitung und den gemeinsamen Aufbau der Organisation. Es variiert, wer die Führung bei einem bestimmten Thema übernimmt. Jeder arbeitet von zu Hause aus, und Freiheit ist ein wichtiger Wert.
Eine Herausforderung liegt dabei in der Koordination - in einem Schwarm von Spatzen unerlässlich und in der Praxis zugleich nicht so leicht. Deshalb suchte das Unternehmen Anfang März Unterstützung bei der Frage: "Wie können wir innerhalb unserer Organisation eine bessere Koordination hinbekommen?“
Da die nationalen Regelungen im Zusammenhang mit Covid-19 für sich genommen wenig Einfluss auf ihre ökologische Feldarbeit hatten und die Arbeitsbelastung der Firma während der Sommersaison immer stark ansteigt, wollten die Berater sich gleich an die Arbeit machen - obwohl physische Treffen schon nicht mehr möglich waren. Schließlich war das Thema immer noch hochaktuell, vielleicht sogar noch mehr als vor Corona. Aber wie konnte das gehen?
Ansatz
Gemeinsam mit zwei Mitarbeitern entwarfen wir einen Fahrplan für eine Reihe von Treffen im Jahr 2020, um einen Kurs festzulegen. Das erste Treffen im April war eine komplette Online-Veranstaltung. Hier kamen alle 25 Kollegen virtuell zusammen, um an den nächsten Schritten zu arbeiten. Wir wechselten Plenarsitzungen mit der Arbeit in kleinen Untergruppen ab und präsentierten dann gegenseitig die Ergebnisse. Dieser Tag war an sich schon ein Beispiel für Abstimmung und Koordination.
Wir unternahmen drei Schritte und konzentrierten uns weiterhin auf das Hier und Jetzt, basierend auf der Idee, dass wir, wenn es uns gelingt, in dieser besonderen Zeit neue Arbeitsmuster zu finden, diese auch in Zukunft auf neue Gegebenheiten übertragen können.
- Diagnose: Was in der Struktur, in den Arbeitsprozessen, im Verhalten aller und in den zugrunde liegenden Werten, Normen und Überzeugungen macht die Koordination und Ausrichtung so schwierig?
- Ambition: Wie könnten Koordination und Ausrichtung in naher Zukunft aussehen - und was würde das von der Struktur, dem Verhalten und den zugrunde liegenden Normen und Werten erfordern?
- Design: Welche konkreten Experimente können wir in unserer täglichen Praxis durchführen, um Koordination und Ausrichtung zu verbessern?
Durch die intelligente Nutzung der Online-Möglichkeiten (wie z.B. Breakout-Räume und Umfragen, um Gedanken zu sondieren) waren wir in der Lage, effektiv zu arbeiten. Wir gestalteten die digitale Begegnung so sicher und persönlich, dass auch schwierige Gespräche möglich waren.
Wirkung
Es war ein intensiver Tag, mit hoher Beteiligung aller, auch aufgrund der vielfältigen Arbeitsmethoden. Für viele Menschen war der Tag an sich schon eine gute Erfahrung für bessere Koordination und Abstimmung, die inspiriert und beflügelt. Darüber hinaus entstanden praktische Ideen zur Verbesserung der Koordination in der Praxis. Fortsetzung folgt!