Der flämische Bildungsminister wollte eine neue Leitvision und entsprechende Konzepte für Bildung im eigenen Land entwickeln. Es ging um ein starkes und attraktives Zukunftsbild, das auch Lösungen für aktuelle Probleme bietet und als Orientierung dient: hier sollten die Weichen für konkrete Verbesserungen und Innovationen im gesamten Bildungsbereich gestellt werden.
Die Benchmark wurde für 2030 festgelegt. Mit der zentralen Frage, welche Zukunft wir für Bildung in unserer Gesellschaft sehen, wenn wir so weit vorausschauen?
Vorgehensweise
Das Projekt, das 2012 begann, bestand aus vier Phasen: Analyse, Design, Beteiligung und Verbreitung. Wir haben die ersten drei Phasen unterstützt.
Während der Analysephase wurde ein wissenschaftlicher Essay über die Zukunft der flämischen Bildung mit dem national renommierten Professor Joseph Kessels verfasst. Dieses Papier diente als Ausgangspunkt für über 40 ausführlichen Interviews mit Vordenkern in der Gesellschaft: Künstler, Journalisten, Politiker, Führungskräfte aus der Wirtschaft, religiöse Führer äußerten sich darin zu Bildung in unserer Gesellschaft. Darüber hinaus wurden Fokusgruppen mit Lehrern, Eltern und Schülern gebildet. Ein Bericht mit den Ergebnissen dieser Phase wurde dem Minister vorgelegt.
Für die Designphase haben wir ein fünftägiges Design Lab organisiert. Wir haben ein heterogen zusammengesetztes, internationales Team von zwölf Personen gebeten, basierend auf den Inputs aus der Analysephase Prototypen für die Schule als attraktive Lern- und Arbeitsumgebung zu entwickeln. Die Arbeitsmethoden waren eine Mischung aus dem Helsinki Design Lab mit „Rapid Prototyping" und „Appreciatve Inquiry“. Das Team gab seinen Prototypen einen übergreifenden Titel: "Was wäre, wenn Schulen zu einem Lernpark würden (als attraktive und effektive Alternative für die postindustrielle Organisation unserer Schulen)?".
Die Designwoche führte zu inspirierenden Konzepten, auf deren Grundlage wir einen partizipativen Kongress für über 300 Interessenvertreter aus dem gesamten Bildungsbereich konzipierten und betreuten, bei dem die Prototypen angereichert und ausgearbeitet wurden.
Das ganze Verfahren wurde anschließend in einem Dokument zusammengefasst und dem Bildungsministerium sowie den offiziellen Beteiligungsorganisationen vorgelegt. Es diente als Input für eine Konferenz und verschiedene Memoranden und wird auch heute noch international als Zukunftskonzept für Bildungsinnovationen genutzt.
Wirkungen
Eine substantielle Vision von Bildung war nicht das einzige Ergebnis dieses Prozesses. In vielerlei Hinsicht hat das Projekt bewiesen, wie wertvoll ein breit angelegter gesellschaftlicher Dialog über den Platz und die Zukunft von Bildung in einer Gesellschaft für alle Beteiligten ist. In der Folge wurden verschiedene Initiativen angestoßen, um diesen Dialog fortzusetzen. Eine davon ist eine Online-Plattform, auf der konkrete Geschichten über Innovationen im Bildungsbereich gesammelt und ausgetauscht werden (www.veranderwijs.nu - eine Initiative, an deren Umsetzung wir ebenfalls mitgewirkt haben). Bis heute werden auf dieser Plattform viele Ideen ausgetauscht, die Innovationen in flämischen und niederländischen